02.12.2015
BDA Workshop Urbane Fehlstellen

Stadt in Sicht!

Im Rahmen des Workshops des BDA Bund Deutscher Architekten wurden Konzepte und Visionen für das Braunschweiger Bahnhofsviertel entwickelt. In verschieden Gruppen sind Arbeiten mit verschiedenen Schwerpunkten entstanden, die aktuelle Schwächen wie auch das vorhandene Potential dieses zentral gelegenen Braunschweiger Stadtquartiers aufzeigen:

bda Die gute Nachricht vorweg: Braunschweig bekommt wieder einen Bahnhof und der Bahnhof nun endlich eine Stadt! Pünktlich zum 55-jährigen Geburtstag des markantesten Eingriffs in den Braunschweiger Stadtgrundriss ist nun die Lösung greibar nahe. Die alte Vision der Überwindung der räumlichen Distanz zwischen Innenstadt und Bahnhof wird erreicht durch massive Verdichtung und – ganz im Sinne des klassischen Städtebaus – eine gefühlte Verkürzung des Weges durch Vielfalt und Abwechselung, dem gezielt eingesetzten Wechsel von Weite und Dichte, Ort und Weg ...

Central Garten Zentraler Baustein ist ein erstarkter zentraler Stadtpark – Viewegs Garten – als gemeinsame grüne Mitte. Mittels einer deutlichen Stärkung der Ränder, erzielt durch konsequente Fortführung der derzeitigen Verdichtungen (BraWo), wird Viewegs Garten endlich aus seinem Dornrösschenschlaf wachgeküsst. Mit seinem imposanten und vielfältigen Baumbestand entsteht hier erstmals eine wirklich innerstädtische Parkanlage und somit zentrale verbindende Mitte von Stadt und Bahnhof. So wird an der Ottmerstraße eine Neubebauung mit 12-15 geschossigen Wohnhochhäusern und einem Hotelhochhaus an der Stadthalle vorgeschlagen. Die Kurt-Schumacher-Straße erhält eine 5-6 geschossige, der heutigen Bebauung vorgelagerte Schicht, die die Straße in ihrer Breite zurücknimmt und mit ihren erdgeschossigen Einkaufs- und Gastronomieangeboten einen belebten Boulevardcharakter ent-stehen lässt. Eine Anbindung an den neuen Boulevard und an Viewegs Garten wird über mehrere Treppenanlagen erreicht. Ottmer- (stadteinwärts) und Kurt-Schumacher-Straße (stadtauswärts) könnten einen jeweils zweispurigen Richtungsverkehr erhalten um so die Überwindbarkeit und Zugänglichkeit zum Park zu verbessern.

Krahe-Tor Den Übergang vom Central-Garten-Quartier zum Wallring um Adolfstraße und Löwenwall markiert das neu herausgearbeitete „Krahe-Tor“. Hier enden Ottmer- und Kurt-Schumacher-Straße und es beginnt die moderne Interpretation einer klassisch-gründerzeitlich geprägte Allee bis zum J.-F. Kennedy Platz.

Löwentower Der nächste, bereits vom Bahnhof zu erkennende Übergang wird durch ein weiteres Hochhaus direkt an Oker und Löwenwall markiert. Dieses ca. 20 geschossige Solitärgebäude (Wohnen, Büros, Praxen) erhält öffentliche Nutzungen im EG und im obersten Geschoss. Es wird flankiert durch die wieder aufgebaute Ottmerbrücke, die in direkter Verlängerung der Bahnhofsachse fuß- und fahrradläufig auf den ehemaligen Monumentplatz leitet, dem nächsten Höhepunkt. Hier wird die Wiedererrichtung der früheren Gastwirtschaft an der Oker vorgeschlagen, um neben dem Städtischen Museum einen weiteren Anziehungspunkt zu erzeugen.

St. Magni Vom Löwenwall führt die letzte Sequenz des Weges über den Kurt-Seeleke-Platz durch das Magniviertel und über den Magnikirchplatz zum Bohlweg. Für das Viertel bedeutet diese neu entdeckte Wegeführung eine zusätzliche Belebung und eine gesteigerte An- und Einbindung in die Stadt.

Insgesamt wird hier ein Potential für ca. 1.500 Wohnungen sowie Büros, Geschäfte, Galerien, etc. gesehen, was automatisch eine Aufwertung und verstärkte Wahrnehmung des Quartiers und des Parks bedeutet. Gerade in der heutigen Zeit und mit der gegenwärtigen Prognose trauen wir der Stadt Braunschweig die Bewältigung dieser Aufgabe zu.

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